Techno kommt nicht aus Berlin, sondern findet seine Ursprünge im Detroit der Achtziger. Ähnlich wie in Chicago war auch Detroit von einem Zerfallsprozess geprägt, der durch den Niedergang der ansässigen Automobilproduktion die Arbeitslosigkeit immer größer werden ließ. Viele der leerstehenden Fabriken wurden im Zuge dessen temporär zu Locations für Raves umgemünzt. Auf diese Weise sollte der um sich greifenden Perspektivlosigkeit so etwas wie Aufbruchstimmung entgegengesetzt werden. Berlin bot für diesen aufkeimenden Enthusiasmus nach der Wende den geeigneten Nährboden und trug maßgeblich zum Durchbruch einer ganzen Szene bei. Der Tresor, heute Abend durch Mario Berger und Sender Berlin bei uns vertreten, holte Helden wie Jeff Mills oder Underground Resistance zum ersten Mal nach Deutschland und zeigt sich maßgeblich dafür verantwortlich, dass zwischen den beiden Städten immer noch eine enge Verbindung besteht. Auch unser Geburtstagskind Alexander Kowalski ließ sich damals davon in den Bann ziehen und entwickelte aus straightem Detroit-Techno mit der passenden Berliner Attitüde seinen ganz eigenen Signature-Sound. Wie sich so eine Connection anhören kann hat der in Münster beheimatete Heron auf dem geschichtsträchtigen Detroiter Label KMS, zuletzt in Kooperation mit Kevin Saundersons Frau Ann, mehrfach unter Beweis gestellt. Hörtipp: Rivière du Détroit.
+ Alexander Kowalski (Damage Music / Kanzleramt)
+ Heron (KMS / Restructured)
+ Sender Berlin & Alexander Lukat (unGleich / Tresor)
+ Mario Berger (Tresor / Damage Music)
+ Marcel Heese (Finitude / Damage Music)
Abendkasse: tba