Kaum ein anderes kontinentaleuropäisches Label ist in Sachen Nachlassverwaltung Detroiter Soundentwürfe so wichtig wie Delsin. Was anno '96 ganz bescheiden mit dem Demotape-Release des Gründers Peel Seamus aka. Marsel van der Wielen begann, ist mittlerweile weder aus den Schränken internationaler A-Liga DJs und feinjustierter Elektronik-Connaisseure, noch aus den Review- und Feature-Rubriken der gemeinen Technojournaille wegzudenken. Entscheidend für diese Reputation ist vor allem, dass sich die Amsterdamer nicht in bloßem Wiederkäuen irgendwelcher Styles ergeben, sondern die Entwicklung originärer Ansätze im Fokus des Labels steht. Tuna Park lädt am 17.5. zwei DJs ein, die in den letzten Jahren für die Prägung des Delsin-typisch traditionsbewussten Individualismus absolut federführend waren: Niels „my DJing is all about serious fun“ Luinenburg aka Delta Funktionen hat es mit seinen Sets im Koordinatensystem von Chicago-, Detroit-, Electro- und Italo-Einflüssen nicht nur in die Headliner-Slots des Planeten geschafft, ihm kam auch schon die Ehre zuteil, für Jeff Mills den heiligen Boden aufwärmen zu dürfen. Conforce aka Boris Bunnik wird dem Delta Funktion’schen Eklektizismus seine ur-eigene Interpretation des Themas Techno zur Seite stellen und nach seinem Globus-Gig im April nun im Tresor debütieren. Eins der raren Live-Sets des Ann Aimee-Acts und Vault Series-Initiatoren Sawlin macht den Sack im Keller zu.
Die Dirt Crew holt unter Aufsicht vom Chef Break 3000 die beiden Rotterdamer Newcomer Last Mood und Ben La Desh in die +4Bar. Die beiden werden uns zeigen, dass entgrenzter House nichts mit krampfhaftem Ohrensesselintellektualismus und alles mit ausgeprägtem Floorverständnis zu tun hat.
Tresor: Delsin Night
Delta Funktionen (Ann Aimee, Delsin)
Conforce (Delsin, Clone/ NL)
Live: Sawlin (Vault Series, Ann Aimee)
+4Bar: Dirt Crew Night
Last Mood (Dirt Crew/ Rotterdam)
Ben La Desh (Dirt Crew/ Rotterdam)
Break 3000 (Dirt Crew/ Berlin)
Abendkasse: 10€