PHOTEK: Viel Rhythmus und tiefe Bässe.
Sein letztes richtiges Album liegt zwar schon zwölf Jahre zurück, dennoch ist Photek nie aus dem musikalischen Gedächtnis verschwunden. Die Wurzeln von Rupert Parkes liegen Mitte der achtziger Jahre im HipHop beziehungsweise Electro, sein Interesse für Jazz, insbesondere für John Coltrane, hört man dem Meister der Schachtelbreaks ebenfalls an. So wurde insbesondere seine futuristisch-elegante Maxi EP „The Hidden Camera“ (1996) aufgrund der Verwendung von „fraktalen Beats“ in Jazzkreisen hochgeschätzt. Ja, wenn von Photek die Rede ist, neigen Drum’n’Bass-Heads älteren Semesters gerne dazu, mit wässrigen Augen von den guten alten Zeiten zu erzählen. Photek, auch als Special Forces, Studio Pressure und Aquarius unterwegs, steht für ausgefeilt komplexe Tracks, deren perfekter Mix aus Breaks, Reverb, Delay und vor allem viel Bass zu dieser Zeit unvergleichlich ist. Neben Veröffentlichungen, unter anderen bei Good Looking, Reinforced und Metalheadz, gründet der Top-Produzent aus Ipswich bereits 1994 sein Label Photek Productions, veröffentlicht viele seiner großen Werke allerdings auf Virgin’s Sublabel Science. Sein Debüt-Album „Modus Operandi“ (1997) begeistert mit geschliffen klaren Breaks, hyperkomplexem Drum-Programming und spannungsgeladener Atmosphäre. „Form + Function“ enthält ein Jahr später eine Reihe von früheren Singles und Remixen wie „UFO“, „Rings Around Saturn“ oder „The Seven Samurai“. Photeks vorletztes Album „Solaris“ (2000) bewegt sich zwischen düsteren House-Tracks (u.a. mit Robert Owens) und abstrakten Ambient-Stücken. Nach seiner letzten Platte „Form & Function Vol 2” (Sanctuary Records) wird es etwas ruhiger um ihn, allerdings ist er auch immer wieder als Remixer aktiv und wirkt an einigen Soundtracks mit. In diesem Jahr folgt der Ritterschlag als DJ in die legendäre Mix-Compilation-Reihe „DJ Kicks“ aufgenommen zu werden. Erklärtes Ziel des DJs war es, „eine dieser klassischen Hörerfahrungen“ zu schaffen. Dies gelingt ihm mit einem äußerst eklektischen, atmosphärischen Mix. Ein Flirt mit der Vergangenheit hier, eine Portion Futurismus dort und nicht zuletzt vier exklusive Photek-Tracks. Nun kommt das Urgestein der britischen Musikszene aus seiner Wahlheimat Kalifornien angereist, um uns mit viel Rhythmus und tiefen Bässen glücklich zu machen.
Aus Süd-Wales erscheint außerdem Tessela, Neuzugang beim Bristoler Label Punch Drunk Records, der nach seiner Single „D Jane / Channel“ heute Nacht erfrischende Techno-House-Breaks-Hybride auf die Crowd feuern wird.
BOX1: Photek (Photek Productions/!K7/USA) + Tessela (Punch Drunk/UK) + Delfonic (Oye Records/D)
BOX2: all night long:The Sexinvaders (Pink-Pong/D)