„Dirty Dancing“ ist der verblüffend simple, aber wie die Faust in die Magengrube passende Name des zweiten Albums von Schlachthofbronx, das Ende des Monats bei ihren Heimatlabel Disko B erscheinen wird. Und das ist ein kleines Wunder. Denn man fragt sich ja schon, wann Bene und Jakob überhaupt die Zeit gefunden haben, diese zwölf dicken Dinger zu produzieren. Schließlich waren sie 2011 unendlich viel unterwegs – Russland, Mexiko und Kanada sowie das SXSW-Festival in Austin und das Sónar-Festival in Barcelona durften ihre Schlachthofbronx-Premieren erleben. Ganz nebenbei haben die beiden in dem einen Jahr auch noch vier EPs bei ultrageschmacksicheren Labels wie Mad Decent, Mixpak und Man Recordings rausgehauen. Egal wie es geschah, das Album ist fertig und es ist grooooß.
Am 23ten schauen die Münchner im Horst Kreuzberg vorbei - die Fans können sich darauf gefasst machen, dass sie beim Tanzen im wahrsten Wortsinne flexibler werden müssen. Denn auf dem Album geht es sowohl gemächlicher als auch hektischer als gewohnt zur Sache. Das 128-Beats-per-Minute-Club-Dogma wird von Schlachthofbronx endgültig in die Langweiler-Tonne getreten. Ihren bekannt abenteuerlichen und keine Grenzen kennenden Stilmix haben die beiden aber natürlich beibehalten: Juke aus Chicago, Cumbia aus Argentinien, Tecno Brega aus Brasilien sowie Baltimore Club, Dancehall, Booty Bass, … Wer eine komplette Zutatenliste des Schlachthofbronx-Sounds erstellen will, riskiert einen Schreibkrampf. Die auf dem Album vertretenen Gäste (Gnucci Banana! Puppetmastaz!! Warrior Queen!!! Natalie Storm!!!! Und der leibhaftige DJ Assault aus Detroit!!!!) sind über alle Herren Länder verstreut und für den Abend entschuldigt. Aber mit Daniel Haaksman (Man Recordings) und Finkobot stehen ja auch noch zwei Berliner Bassmusik-Veteranen zur Volksbelustigung bereit.
Schlachthofbronx (Mad Decent, Disko B, Man Recordings)
Daniel Haaksman (Man Recordings)
Finckobot (Get Wavey, BLN.FM)
Abendkasse: 10€