DJ Deep, ein Mann dessen endloser Name in die keine Formularblattzeile passt, verdankt den Beginn seiner DJ Karriere Laurent Garnier – und das hört man auch. Später erkannte der wählerische Derrick May das Übertalent und lud ihn ein nach Detroit. Das ist in ungefähr so, als wenn der Papst einen in die Sauna einlädt. Naja – nicht das, was ihr jetzt denkt.
Deep geht’s auch musikalisch zur Sache: DJ Deep balanciert perfekt auf der Klinge zwischen Techno, House Marke Detroit Oldschool und gerne auch mal richtig abstraktem Zeug. Das macht er aber so funky und fluffig, das einem weder die Ohren mit Vocals und Pianos zugeschmalzt noch stumpf vollgeböllert werden. Man fühlt sich nach DJ Deep wie frisch geduscht.
Aus Argentinien ist der große Mann des argentinischen Detroitismus-Stammes angereist: Leonel Castillo – zum ersten Mal in Deutschland. Castillo spielt original in der selben Liga wie DJ Deep: Das Geklopfe kommt aus Detroit, die Definition von House aus den Überresten von Motown und dann ist da aber noch ein leidenschaftliches Herz aus Südamerika, dass Nordamerika irgendwann während seiner Tracks einfach Nordamerika sein lässt. Nee, kein Tango - aber eben voller Energie und mit einem hohen Ruhepuls.
Das ganz wird eingerahmt vom Ideengeber dieser Veranstaltung Paulo Reachi, der Airdrop-Mann, wenn man das so sagen will, und Hello?Repeat-Label-Affcionado Jan Krueger. Volle zehn Punkte, ey!
DJ Deep (Deeply Rooted House)
Leonel Castillo (Groovear, Airdrop, Sushitech)
Jan Krueger (Hello?Repeat)
Paulo (Airdrop, Aux-Rec)
Abendkasse: 10€