Kris Barras ist zweifelsohne der Blues-Rock-Gitarrist der Stunde in Großbritannien: Noch vor zwei Jahren spielte der ehemalige Mixed Martial Arts-Profi vor nur 50 Leuten, aber innerhalb nur eines Jahres verzehnfachte sich seine Live-Anhängerschaft; ausverkaufte Konzerte in großen Hallen sind 2019 eher die Regel als die Ausnahme, wie zuletzt in seiner Heimat. Außerdem ist er seit 2018 Frontmann von Super Sonic Blues Machine, einer Supergroup, die u.a. mit Billy F. Gibbons (ZZ Top), Steve Lukather (Toto), Warren Haynes (Go’vt Mule), Walter Trout und Eric Gales zusammenarbeitet. Und in diesem Jahr geht es weiter: Beim ‚Ramblin’ Man Fair‘-Festival im englischen Maidstone wird er am 19. Juli auf der Hauptbühne zu sehen sein; im selben Monat werden er und seine Band Black Stone Cherry auf deren Gigs in Großbritannien und Irland begleiten; außerdem kommt er zuvor im Mai/Juni zusammen mit Jonny Lang und Walter Trout im Rahmen der nächsten „Rockin‘ The Blues“-Europa-Tour des Provogue-Labels auch nach Deutschland. Ein neues Album, der Nachfolger des gelobten „The Divine And Dirty” (2018), ist zurzeit in Arbeit und wird zu den September-Terminen sicherlich fertig sein.
Eine Karriere, die bis jetzt zu zahlreichen Auszeichnungen führte: ‚beste neue Band‘ (Planet Rock Awards 2018), einer der ‚top Blues-Gitarristen der Welt‘ (Music Radar) und ‚bestes Album‘ (European Blues Awards). Dabei verdiente er bis vor wenigen Jahren noch seine Brötchen vorwiegend als Mixed-Martial-Arts-Profi. Mit jener spektakulär anzusehenden Vollkontaktsportart also, bei der die Kämpfer ihre Gegner im Ring unter anderem mit Schlägen und Tritten auf das Heftigste traktieren. 2014 hängte er seine Sportlerkarriere an den Nagel, um sich verstärkt seiner Passion als Gitarrist und Sänger zu widmen. Einer Leidenschaft, die er seit seinen Teenagertagen nebenbei pflegt. Gehörig Schub bekam die Sache 2017, als Karras und seine Band im Zuge ihrer ersten größeren Europatour sehr erfolgreiche Club- und Festivalauftritte in Deutschland, Litauen, Polen, der Slowakei sowie zu Hause in England absolvierten und außerdem Beth Hart und Joanne Shaw Taylor supporteten. Was folgte, war ein Plattenvertrag mit der Mascot Label Group, unter deren Dach Kris Barras jetzt gemeinsam mit Szenegrößen wie Joe Bonamassa, Kenny Wayne Shepherd, Jonny Lang, Walter Trout, Eric Gales und Sonny Landreth zu Hause ist. Ganz abgeschlossen hat Kris Barras mit den Martial Arts jedoch noch nicht. Er ist nach wie vor Mitinhaber zweier Studios im Westen Englands, wo er Kämpfer trainiert und sich auch selbst fit hält. Seine Zeit als Profi rekapituliert er mit den Worten: „Ich habe das im Grunde immer gerne gemacht. Wenn ich aber vor Tausenden Zuschauern zwischen den Seilen stand, wünschte ich mir immer wieder mal, für diese vielen Leute Musik machen zu können, statt mich zu ihrem Vergnügen vertrimmen zu lassen.“
Erfreulich für ihn, dass dafür inzwischen die Weichen gestellt sind, zumal Barras als Bluesrocker von Format längst kein unbeschriebenes Blatt mehr ist: Bereits 2015 veröffentlichte er im Eigenverlag seine selbstbetitelte Debüt-EP. 2016 kam das ebenfalls von ihm vertriebene Album „Lucky 13“ heraus, das Platz zwei der Blues-Charts bei Amazon erreichte und in den iTunes-Charts Rang drei belegte. „The Divine And Dirty“ folgte 2018 und erreichte Platz 1 der Charts bei Amazon und ITunes sowie Platz 3 der UK-Blues-Charts. Das Quartett frönt Barras’ Vorliebe für kernigen Rock mit Einflüssen von Led Zeppelin, Deep Purple, den Rolling Stones, Free, Howlin’ Wolf und allen voran Gary Moore; abseits davon knüpft das Album auch an zeitgenössische Acts wie die Rival Sons, Black Stone Cherry und The Cadillac Three an.
Die Mischung aus stampfenden Riffs und eingängigen Melodien zündet auf Anhieb und setzt ein gehöriges Maß an Adrenalin frei – beim Hörer ebenso wie bei den Musikern selbst. „Das ist wie bei den Martial Arts“, sagt Kris Barras. „Der Druck ist immens, dann bahnt die Energie sich ihren Weg. Dieser Druck ist mein Ding, beim Musikmachen genauso wie früher im Ring.“
+ tba
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Direkt an der Oberbaumbrücke liegt der ehemalige Magnet Club. Den Gästen wird hier ein breites Spektrum an Musik und Veranstaltungen geboten - von Metal bis Glitzer Glitzer ist alles dabei. Im Musik & Frieden finden neben den Partys vor allem Konzerte statt.