auf dem kalender rinnen die zahlen in seltsam fragiler wirklichkeit dahin. kurz vor dem zehnten jubiläum hat uns die corona-krise die geburtstagskerzen ausgeblasen. da, wo wir mit euch am nächsten wochenende von freitag bis in den montagmorgen an nichts anderes glauben wollten, ist der rasende stillstand dieser tage besonders spürbar. wo sonst an allen ecken und enden gebastelt, geschraubt, hinaufgewuchtet und herausgeputzt wird, blühen in der aprilsonne nur die fassungslos schönsten pflanzen und blumen, die unsere garten-crew in einer anderen, längst vergangenen epoche ausgesäht und angepflanzt hat. die träume und wünsche, die pläne und absichten, die wir für diesen frühling, den sommerauftakt, diesen besonders runden geburtstag hatten, zerplatzen an der epidemiologischen seuchenrealität, die unsere entgrenzte freiheitssimulation auf eine virenschleuder reduziert. clubs und subkulturelle orte, auch solche mit wertschöpfungskritischem antlitz und kollektiver bürokratie, sind systemirrelevant. sie werden nicht gebraucht, ihr funktioneller charakter ist verzichtbar, und ihr dysfunktionales moment kann sich nur in der auf und um den dancefloor herum versammelten flüchtigkeit aus nähe, rausch und grenzerfahrung entfalten. es steht in den sternen, wann und unter welchen bedingungen sich diese orte wieder virologisch unbedenklich herschenken dürfen, solange konservieren sie nur noch die rückstände unsere sehnsüchte. erst die vielfältigkeit und offenheit der menschen, die sich ihnen anvertrauen, in sie hineinbegeben, sich in ihnen verschwenden, begegnen, verlieren und eventuell wiederfinden, machen diese orte zu dem, was sie im besten sinne sein können: utopische gegenentwürfe, bruchstellen der normierung, emanzipatorische versuchsanordnungen. solange ihr substanzielles zusammenkommen suspendiert ist, bleibt uns nur das virtuelle meeting im ätherrauschen.
digital ist niemals besser, aber bis auf weiteres der postanaloge zufluchtsort, an dem wir uns erinnern an das, was wir hatten, träumten und geglaubt haben: an die leerstelle, die wir vor mindestens zehn jahren mit zwei punkten und zwei querstrichen umrissen haben. und an den gemeinsamen moment mit euch, die ihr diese skizze ausgefüllt, antizipiert, radikalisiert und kristallisiert habt. danke für das alles und for being friends - never be alone again.
zu den teilnahmebedingungen werden wir in den nächsten tagen einen link veröffentlichen. statt eines eintritts bitten wir euch darum, das, was ihr sonst am einlass bei uns lasst, als solidarischen beitrag an eines der folgenden drei projekte zu spenden:
die bei uns jedes jahr mehrere soliraves ausrichtende crew der Bewegungsfreiheit hat gemeinsam mit Help4people in Berlin e.V. eine spendenaktion ins leben gerufen, um geflüchteten und ihren supportstrukturen gelder zukommen zu lassen:
https://bewegungsfreiheit.betterplace.org
die kampagne Plus1, die seit 2015 an den clubtüren für flüchtlingspolitische unterstützungsprojekte sammelt, fördert aktuell die seenotrettungsinitative Mare Liberum (https://mare-liberum.org/de), die derzeit mit einem schiff menschenrechtsbeobachtungen in der ägäis leistet. ziel ist, die aufmerksamkeit auf die gefährliche fluchtroute zwischen türkei und griechenlandzu lenken, solidarität und fundamentale menschenrechte zu stärken: https://www.betterplace.org/de/donate/platform/projects/61652-mare-liberum-menschenrechtsbeobachtung-mit-dem-schiff-in-der-agais
der zusammenschluss Artists Care About Bridges fordert die umsetzung eines solidarischen soforthilfeprogramms. künstler*innen, kulturschaffende, freiberufler*innen und kleinselbstständige tun sich zusammen und spenden einen teil der von ihnen erhaltenen soforthilfegelder an die Seebrücke - Schafft sichere Häfen: https://seebruecke.org/unitedweshare
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