Das 1999 gegründete Duo Telefon Tel Aviv, was sich mit einem Mix aus digitalen und natürlichen Klängen weltweit einen ausgezeichneten Ruf erspielte, besteht anfangs aus Joshua Eustis und Charlie Cooper. Ihre erste Produktion im Jahre 2000 ist ein Remix für Trent Reznors bekanntes Industrial-Projekt Nine Inch Nails und quasi der Startschuss für ihre Karriere als Musiker. Folktronica wurde die Mischung aus Ableton-Klickerklacker und live eingespielten, verfilterten Gitarren genannt.
Eines der Hauptwerke dieser Zeit kommt 2001 aus New Orleans, heißt „Fahrenheit Fair Enough” und erscheint bei Hefty Records in Chicago. Bald schon ist Telefon Tel Aviv einer der profiliertesten Acts des Labels. Ihre vielschichtige Soundästhetik, in der computergenerierte Sounds genauso aufgehen wie zahlreiche natürliche Instrumente, rückt Telefon Tel Aviv in die Nähe von Acts wie Boards Of Canada. Ein warmes Klangbild und detailreiche digitale Tonmanipulationen kommen bei Joshua und Charlie zusammen.
Weitere Kollaborationen entstehen mit dem Berliner Produzenten Apparat und der amerikanischen Jazz-Pop-Institution Tortoise. Nach ihrem zweiten Album „Map Of What Is Effortless” (2004) veröffentlichen Telefon Tel Aviv 2007 „Remixes Compiled”. 2009 präsentieren die beiden Soundtüftler mit „Immolate Yourself” die destillierte Essenz ihrer bisherigen Produktionen. Das Unheimliche, das Romantische, das Melancholische und diese Elektro-Funkyness – all das löst Gefühle aus.
Einen Tag nach der Veröffentlichung überholt der plötzliche Tod des Bandmitglieds Charlie Cooper die Zukunftsvisionen von Telefon Tel Aviv. Sein Partner Joshua Eustis legt das Projekt weitgehend auf Eis, um sich seiner Solo-Arbeit als Sons Of Magdalene zu widmen. Sieben Jahre später liegt das bahnbrechende Album „Fahrenheit Fair Enough” nun erneut vor, angereichert ist es mit Archivmaterial beziehungsweise früheren Versionen der bekannten Tracks. Positiver Nebeneffekt dabei: Man kann Joshua kein Stück böse deswegen sein. Im Gegenteil.
Wie nostalgisch man doch wird, scheinbar verloren gegangene Schätze wiederzufinden oder auch völlig neu zu entdecken. Das sanfte Flirren optimistischer Zeiten hat sich seine Magie bewahrt. Support gibt’s beim Auftritt im Gretchen vom britischen Musiker Throwing Snow, der mit seinen beiden Alben „Mosaic” und „Embers” komplexe, gefühlsbeladene und cineastische Tracks auf eingängige Weise präsentiert.
+ Telefon Tel Aviv (Ghostly/USA) *live*
+ Throwing Snow (Houndstooth/UK)
Abendkasse: *Presale 12€ plus fee * Box Office 15€*