THE DIRTY NIL aus Kanada spielen einfach Rock’n’Roll in der lauten, dreckigen, verzerrten, unkontrollierten Variante. 2006 auf der High School gegründet, werfen THE DIRTY NIL nun mit einem Knall ihr Debütalbum „Higher Power“ in den Ring. Seit 2011 haben sie sich bereits auf die kurze Form konzentriert und ein paar ganz spezielle Werke veröffentlicht, darunter drei Singles, eine EP im eher seltenen 10’’-Format, eine auf Kassette und vier noch deutlich rarere Lathe-Cut-Singles, bei denen jede Platte einzeln geschnitten statt gepresst wird. Diesen liebevollen Umgang darf man getrost als Hingabe zur – eigenen – Musik bezeichnen. Aber nun zu den Konzerten: Diese gebrochene Mixtur aus tollwütigem Punk, verwildertem Garagenrock und unbehaglichen Hooks weckt Erinnerungen an die Zeiten, als Fugazi die Hardcore-Fans Kopf stehen ließen und die Jugend verdarben. Ein Auftritt von THE DIRTY NIL ist eine zerstörerische Macht, die versucht, zumindest die ganze Welt aus den Angeln zu heben. Kyle Fisher schlägt erbarmungslos auf seine Drums ein, Gitarrist und Sänger Luke Bentham und Bassist Dave Nard drehen die Amps mindestens auf Elf und ihre Stimmen reiben sich zwischen melodisch, gewalttätig und gewaltig auf – aber immer schön selbstironisch und mit einem Grinsen im Gesicht. Nackter, roher Rock, vom Punk beeinflusst aber viel ursprünglicher. Wie die Kanadier selbst sagen: „THE DIRTY NIL play Rock and Roll – cause they couldn’t do a damn thing else if they tried.“
Abendkasse: tba