Rufus Dipper ist das neue Projekt (seit 2012) von Michael Geldreich. Der begnadete Komponist, Songwriter und studierte Pianist widmet sich nach zahlreichen weltweiten Produktionen und Kollaborationen u.a. mit namenhaften urbanen Künstlern wie Talib Kweli, Oxmo Puccino und Bligg seinem ganz eigenen Werk.
Zusammen mit dem Bassisten Konrad Blasberg und Schlagzeuger Florian Schlechtriemen schafft er eindringliche Klavierkompositionen, die auf moderne elektronische Klangfarben treffen, beigesteuert von Robert Fischer, die irgendwo zwischen James Blake, Radiohead, und Johann S. Bach schweben.
Das Trio scheint schon nach kurzer Zeit eine gewisse Einzigartigkeit für ihre Musik gefunden zu haben, auf die sich der Hörer erst einmal einlassen muss. Im stressigen Alltag neigt man dazu „nur mal schnell“ rein zuhören. Wer will es einem verdenken, in Zeiten, wo Geschwindigkeit alles zu sein scheint.
Doch wenn man sich von der Stimme des Pianos an die Hand nehmen lässt, gelingt es dem einen oder anderen für einen Moment allem zu entfliehen. Nicht nur dem Alltag, auch weg von all dem schnellen Radiopop, weg von der Destruktivität der heutigen Geschwindigkeit und Schnelllebigkeit, hin zu einem Ort, an dem man das Bewusstsein selbst bestimmen kann. Diese gedankliche Reise skizziert Michael Geldreich mit Rufus Dipper auf sanfte und angenehme Art und Weise und lässt dennoch Platz genug, für die eigenen Gedanken.
Ruhe in ständiger Bewegung
Ein Labyrinth bezeichnet ein System aus Linien.
Überraschende Wendungen machen ein Verfolgen des Musters zu einem Rätsel und doch führen alle Wege früher oder später in ein magisches Zentrum.
Und genau dort hat Rufus Dipper musikalisch Lager bezogen.
Das Quartett um den international schaffenden Komponisten und Pianisten Michael Geldreich findet in den Verschachtelungen ein zusammenhängendes Netz aus atmosphärischer Ausdruckskraft, lyrischen Melodien und elektronischen Soundtexturen. Und über alledem schwebt, was Rufus Dipper im Kern zusammenhält:
Zeitlos schöne Klavierkompositionen, getragen von erstaunlicher Klarheit und Präzision. Im Halbschatten streift man gelegentlich an Johann Sebastian Bach oder James Blake vorbei, doch kaum hat man es bemerkt, sind sie auch schon wieder zwischen den Linien verschwunden.
Gerade Live entwickeln die instrumentalen und motivischen Stücke eine expressive und effektvolle Sogwirkung. Und im Zentrum? Diktiert die Linie die Idee.
+ Michael Geldreich I Piano // Konrad Blasberg I Bass // Florian Schlechtriemen I Drums // Robert Fischer I Electronics // Flo „Fuzzel“ Kuster I Licht & Visuals
Abendkasse: 8€