Die in Tunesien geborene und in New York lebende experimentelle Sängerin Emel Mathlouthi kündigt die Veröffentlichung ihres neuen Albums "Everywhere We Looked Was Burning" an, das am 27.09.2019 auf Partisan Records erscheinen wird. Zugleich erscheint nun die kraftvolle neue Single "Rescuer" zusammen mit dem Video von Alessandra Leone.
"Die Welt muss gerettet werden, oder?" fragt Emel. "Wir müssen unsere Sinne retten, weil sie verletzt wurden. Aber sie halten uns davon ab, komplett böse zu sein. Sie lassen uns erwachen durch Poesie und Kunst. Sie verbinden uns miteinander und geben unserer Bestimmung einen Sinn. Dieses Lied ist wie die Morgendämmerung, wenn die ersten Lichtstrahlen zu sehen sind. Es ist ein Moment, Kraft und Energie neu zu beleben.“
Nach der Veröffentlichung von "Footsteps" im März ist "Rescuer" bereits das zweite Stück vom kommenden Album. Zum ersten Mal singt Emel Mathlouthi hierbei fast ausschließlich auf Englisch. Bisher hat sie nur eine Handvoll Stücke in dieser Sprache aufgenommen.
Die Entscheidung dazu fällt sie, als sie sich mit ihrer Familie in New York niederlässt, die "essentiellen Bilderwelten" von Rainer Maria Rilke, T.S. Elliot oder John Ashbury entdeckt und daran denkt, "wie wichtig englischsprachige Musik für mich war, als ich aufwuchs." Sie mietet ein Haus in Woodstock, NY und beginnt damit, "über die Natur zu schreiben, und über die Schönheit und den Kampf jener Zeit“.
Während der Zeit in Upstate wagt sie sich hinaus in die Welt um sie herum und verbringt Stunden damit, die Wälder, den Wind, Wasser und Feuer aufzunehmen. Im Studio kombiniert sie diesen irdischen Chor mit selbstgebauten Synths, Keys und Percussions. Mit diesem Material als Grundlage stößt sie in den Catskill Mountains für weitere Aufnahmen zu den Produzenten Steve Moore [Zombi] und Ryan Seaton. Es folgen Sessions in London mit Ash Koosha, und in Frankreich mit Karim Attoumane und Amine Metani - Musiker, mit denen sie regelmäßig zusammen arbeitet - während sich die Musik in den Jahren 2018 und 2019 allmählich herauskristallisiert. Chris Tabron (Beyoncé, Nicki Minaj, The Strokes) und Marta Salogni (Björk, M.I.A., Liars) werden schließlich mit dem Mix beauftragt.
Unter den Höhepunkten des Albums findet sich auch das verletzliche und doch vitale "Womb", das nach schroffer filmischer Orchestrierung und nachhallendem Klavier eine zärtliche Umarmung anbietet. "Als Mutter habe ich die Verantwortung, die Wahrheit zu sagen, wenn ich meinem Kind Utopien aufzeige", erklärt sie. "Es ist ein Sci-Fi-Szenario, bei dem dieses Element eine seltsame Harmonie ins Universum bringt. Ich möchte einen Weg für meine Kinder bauen, damit sie ihre Träume erfüllen können.“
Das Album gipfelt in einer Wiedergeburt in Flammen im letzten und titelgebenden Stück "Everywhere We Looked Was Burning". "Nach der Lava sieht man diese kleinen grünen Pflanzen", erzählt sie. "Bei der Musik geht es nicht nur um die schlimmen Dinge, die passieren. Anschließend muss etwas Positives kommen." Schlussendlich erkennt Emel Mathlouthi ihre eigene Kraft zur Veränderung.
Mathlouthi vorheriges Album "Ensen" (2017) wurde mit Valgeir Sigurðson (Sigur Ros, Feist, Bjork) produziert und fand große Beachtung bei NPR Music, Pitchfork, The Fader, The Guardian, Brooklyn Magazine, Nowness, WNYC und vielen anderen. Kürzlich erst wurde Mathlouthi in NPR Music's "200 Best Songs By 21st Century Women" vorgestellt.
Emel erlangte Berühmtheit, nach dem ein Video, in dem sie ihren Song "Kelmti Horra (My Word is Free)" performte, millionenfach während der Revolution in Tunesien 2011 angesehen wurde. Das Lied wurde eine Hymne für den Arabischen Frühling, gab ihrem Debütalbum "Kelmti Horra" seinen Namen und brachte sie 2015 zum Friedensnobelpreis-Konzert, wo sie es unter tosendem Applaus aufführte.
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